Der Mahngang Täterspuren war in diesem Jahr ein Teil der Kampagne des Bündnisses „Nazifrei! – Dresden stellt sich quer“. In der Kampagne wollen wir zeigen, dass Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung in Dresden eine besonders gefährliche Entwicklung genommen haben und dass die Stadtgesellschaft dem nach wie vor nicht entschlossen genug entgegenwirkt.
Unsere Recherchen zu den Dresdner Täter*innen des Nationalsozialismus haben gezeigt, wie der Gedanke der Ungleichwertigkeit von Menschen zum industriellen Massenmord führen kann. Der 13. Februar ist für uns deshalb Anlass, ein weiteres Mal öffentlich zu machen, was geschehen kann, wenn Rassist*innen nicht genug Gegenwind und Ablehnung erfahren. Wie gefährlich der Mythos der vermeintlichen Opferrolle Dresdens als „unschuldige Kunst- und Kulturstadt“ ist, zeigt sich daran, wie anschlussfähig er bis heute ist. Damit werden die Täter*innen zu Opfern und die Geschichte wird verfälscht.
Wir haben in den letzten Mahngängen gezeigt, dass Dresden eine wichtige Stadt im faschistischen Deutschland war und der Mythos eine Lüge ist. Trotzdem ist dieser heute noch in vielen Köpfen und bietet den Rassist*innen und Nazis von heute die Grundlage für ihre Geschichtsverfälschung.
In diesem Jahr haben Studierende der Evangelischen Hochschule den Mahngang erarbeitet. Dafür danken wir ganz herzlich.
Wie in jedem Jahr, so werden auch heute Schauspieler*innen unsere Texte lesen, in denen die Rolle Dresdens im NS Staat deutlich wird. Damit wird auch deutlich, dass die Dresdner Theaterschaffenden unser Anliegen teilen. Besonders das Staatschauspiel Dresden hat mit seinen Inszenierungen und Aktionen in der letzten und aktuellen Spielzeit deutlich Position bezogen.
Nun ist es an uns allen, der Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung entschlossener als bisher entgegen zu wirken und gemeinsam zu handeln.
14:15 Uhr – Station 1 [Haus der Presse]: Bücherverbrennung auf dem Wettiner Platz
14:40 Uhr – Station 2 [Theaterstraße/Ecke Herta-Linder-Str.]: Gesundheitsbehörde und Gesundheitspolizei
15:00 Uhr – Station 3 [Sophienstraße/Ecke Taschenberg]: Der Theaterplatz
15:20 Uhr – Station 4 [Neumarkt/Frauenkirche]: Deutsche Christen
15:35 Uhr – Station 5 [Tschirnerplatz 1/Ecke Schießgasse]: Polizeipräsidium und Polizeigefängnis
16:00 Uhr – Station 6 [Pillnitzer Straße 34]: Verfolgung Homosexueller im 3. Reich
16:20 Uhr – Station 7 [Landgericht Dresden]: Recht und Gewalt
16:40 Uhr – Station 8 [Dürerstraße 25]: Soziale Arbeit im 3. Reich